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Azure Virtual Desktop vs. Windows 365: ein Vergleich

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2025

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Ein aufgeklappter Laptop mit Windows schwebt zwischen purpurfarbenen Wolken.
Sowohl bei Azure Virtual Desktop als auch Windows 365 handelt es sich um sogenannte Desktop-as-a-Service-Lösungen. Azure Virtual Desktop ist dabei vor allem durch seine Skalierbarkeit für Unternehmen geeignet, die individuelle Anwendungen und eine flexible Infrastruktur benötigen. Mit Windows 365 hingegen erhalten Unternehmen einheitliche Cloud-PCs, die schnell und unkompliziert zur Verfügung stehen und sich besonders für die Zusammenarbeit mit Freelancern und externen Partnern eignen.  

Flexible Arbeitsmodelle sind in immer mehr Unternehmen zum Standard geworden. Mitarbeitende arbeiten aus dem Homeoffice, vor Ort beim Kunden oder vollständig remote. Dafür braucht es entsprechende IT-Infrastruktur, die den flexiblen Zugriff auf die gewohnte Arbeitsumgebung und alle relevanten Daten ermöglicht. Umgesetzt werden können diese Anforderungen durch virtuelle Desktops. Mit Azure Virtual Desktop und Windows 365 bietet Microsoft zwei Desktop-as-a-Service-Lösungen an, die jedoch für unterschiedliche Einsatzszenarien geeignet sind. Dieser Artikel gibt einen Überblick über beide Lösungen, ihre Vor- und Nachteile sowie Anwendungsszenarien im Arbeitsalltag.  

Überblick: Was sind Azure Virtual Desktop und Windows 365?

Sowohl bei Azure Virtual Desktop (AVD) als auch bei Windows 365 handelt es sich um Desktop-as-a-Service-Lösungen von Microsoft. Statt klassischer, gerätebasierter Installation von Betriebssystem und Anwendungen wird die Arbeitsumgebung bei diesem Modell vollständig virtualisiert und in der Cloud bereitgestellt. Mitarbeitende können dadurch geräte- und ortsunabhängig auf ihre Daten und die gewohnte Arbeitsumgebung zugreifen – über ihre eigenen oder firmeneigene Endgeräte.

Während Azure Virtual Desktop besonders skalierbar ist und sich an individuelle Anforderungen des Unternehmens anpassen lässt, werden über Windows 365 mit monatlich festen, nutzerbasierten Kosten einheitliche Cloud-PCs zur Verfügung gestellt. Diese Desktop-as-a-Service-Modelle bringen verschiedene Vorteile für Mitarbeitende und Unternehmen:  

  • Einheitliche User Experience auf allen Endgeräten
  • Möglichkeit zur temporären Bereitstellung, etwa für Freelancer oder Partner ohne firmeneigene Hardware
  • Zeitersparnis aufgrund zentraler Installation und Wartung von Betriebssystem und Software
  • Flexible Skalierung, z.B. bei AVD im Pay-as-you-go-Modell
  • Hohe Sicherheit mit geschützter und zentral verwalteter Umgebung

Azure Virtual Desktop und Windows 365 in Kombination mit Thin Clients

Sowohl AVD als auch Windows 365 ermöglichen die Verwendung von Thin Clients. Dabei handelt es sich um ein Gerät, auf dem Software und Dienste von einem zentralen Server aus laufen – im Gegensatz zum klassischen Desktop-Setup, in dem Betriebssystem, Dienste und Software auf jedem Endgerät lokal installiert werden. Eingesetzt werden Thin Clients beispielsweise aufgrund ihrer Kosten- und Energievorteile: Sie verbrauchen gegenüber 150 bis 300 Watt der klassischen PCs nur 5 bis 15 Watt und haben eine deutlich längere Lebensdauer. Außerdem ist ein zentralisiertes Management von Betriebssystem-, App- und Sicherheitsupdates möglich, sodass Support-Aufwand und Ausfallzeiten deutlich geringer ausfallen. Da zudem keine oder nur verschlüsselte Daten auf dem Gerät gespeichert werden, ist die Datensicherheit deutlich höher.  

In Kombination mit Windows 365 bringt ein Thin Client folgende Vorteile mit sich:

  • Bereitstellung in wenigen Minuten über den Microsoft-eigenen Windows 365 Link
  • Maximale Endpoint-Sicherheit, etwa durch Secure Boot und den fehlenden lokalen Datenspeicher
  • Möglichkeit zur gemeinsamen Nutzung von Geräten und Cloud-PC-Lizenzen, etwa für Schicht- oder Kassenkräfte
  • Niedrigere Hardwarekosten als bei klassischen Desktop-PCs
  • Nahtlose Microsoft-Integration

Das Modell eignet sich damit vor allem in Umgebungen, in denen Geräte oft durch verschiedene Personen genutzt werden, etwa in Front-Office-Kiosken, Schulungs- oder Laborräumen.

Zwei Monitore, die mit einem Windows Link Gerät verbunden sind.
Mit Windows Link bietet Microsoft selbst eine optimierte Thin Client Lösung für die Verwendung von Windows 365. (Bildquelle: Microsoft)

In Kombination mit Azure Virtual Desktop ergeben sich folgende Vorteile:

  • Breites Hardware-Ökosystem, etwa mit zertifizierten Thin Clients von Dell, IGEL oder HP
  • Da AVD mehrere User pro VM erlaubt, ergeben sich in Verbindung mit den energiearmen Thin Clients sowohl geringere Azure-Compute als auch Endpoint-Stromkosten
  • Flexible Nutzungsszenarien, etwa für alte PCs oder Callcenter mit vielen An- und Abmeldungen
  • Granularer Gerätesupport mit Session-Roaming und feinjustierbaren peripheriespezifischen Treibern wie Scannern
  • Elastische VM-Skalierung mit Nacht-Shutdown und Thin Client Hardware sorgen oft für niedrigere Kosten bei schwankender Auslastung

Dieses Modell ist somit ideal für große oder dynamische Benutzerpools oder die Schicht- und Saisonarbeit.

Azure Virtual Desktop im Detail

Azure Virtual Desktop ist eine flexible und skalierbare Desktop-as-a-Service-Lösung, mit der die gesamte Desktop-Infrastruktur in der Azure Cloud abgebildet wird. Es handelt es sich um ein Infrastructure-as-a-Service-Angebot (IaaS), bei dem die VDI-Umgebung eigenständig vom Unternehmen in Azure aufgebaut wird und die Zahlung verbrauchsabhängig für Computing, Storage und Netzwerk erfolgt. Vor allem in Unternehmen mit komplexen Anforderungen kommt AVD zum Einsatz. Sie können Desktop und Anwendungen nach dem nutzungsbasierten Pay-as-you-go-Modell für ihre Mitarbeitenden bereitstellen und die gesamte Lösung vollständig individuell an ihre Bedürfnisse anpassen.  

Welche Vorteile hat Azure Virtual Desktop?

Dadurch ist das Modell vergleichsweise komplex, bringt aber den großen Vorteil, dass vor allem auch spezialisierte Software, die nicht unkompliziert durch SaaS-Alternativen ersetzt werden kann, in der Cloud abgebildet werden kann. Mitarbeitende wiederum können mit firmeneigenen oder privaten Geräten arbeiten und benötigen für den Zugriff auf ihre Daten und die Arbeitsumgebung lediglich Internet und ihren Microsoft-Account-Login. Die Vorteile von AVD liegen besonders in der Flexibilität der Lösung:  

  • Flexible Infrastruktur, die auf Azure IaaS basiert
  • Infrastruktur kann individuell auf Anforderungen angepasst werden
  • Skalierbare Umgebung ermöglicht Zu- und Abschaltung von VMs nach Bedarf
  • Verbrauchsabhängige Abrechnung ist vorteilhaft für Unternehmen mit schwankender Nutzerzahl
  • Bei Bedarf können Unternehmen temporär Zugriff auf Hochleistungsrechner erhalten – z.B. mit Grafikbeschleunigung (GPU) für komplexe 3D, CAD oder KI-Anwendungen
  • Zugangslizenzen für das Betriebssystem Windows 11 Enterprise sind in Microsoft 365 Business Premium oder Microsoft 365 Enterprise bereits enthalten 

Zwei Wissenschaftlerinnen betrachten ein CAD Modell auf einem Bildschirm am Schreibtisch.
Mit Microsoft Azure Virtual Desktop können auch grafikintensive Anwendungen in der Cloud virtualisiert bereitgestellt werden.

Welche Nachteile hat AVD?

Sowohl die Einrichtung als auch die Verwaltung erfordern entsprechendes IT-Know-how und gelten als komplex. Allerdings entscheiden sich viele Unternehmen für die Zusammenarbeit mit einem Microsoft Partner, um die Infrastruktur optimal an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Auch genaue Kostenüberwachung und -verwaltung, etwa nach dem FinOps-Modell, sind nötig, da die verbrauchsbasierte Abrechnung zu komplexeren Kosten führen kann.  

Windows 365 Cloud-PC im Detail

Sind Unternehmen auf der Suche nach einer wartungsfreien und unkomplizierten Desktop-as-a-Service-Lösung, eignet sich Windows 365 optimal. Durch diesen Software-as-a-Service-Dienst erhalten Mitarbeiter vollständig durch Microsoft verwaltete Cloud-PCs, die über eine einheitliche Konfiguration verfügen und zu monatlich festen Kosten pro Nutzer abgerechnet werden. Dadurch kommt das Modell häufig zum Einsatz, wenn Unternehmen Partnern oder Freelancern temporär Zugriff auf ihre Daten und Anwendungen gewährleisten möchten, allerdings die genutzten Endgeräte nicht selbst verwalten.  

Unterschieden wird hier noch einmal zwischen Windows 365 Business und Windows 365 Enterprise. Beide Lizenzmodelle wurden dafür entwickelt, eine simplere Verwaltung von Cloud-PCs zu ermöglichen als Lösungen wie Azure Virtual Desktop – der konkrete Verwaltungsaufwand hängt jedoch von der gewählten Lizenz ab.  

Windows 365 Business für minimalen Administrationsaufwand

Windows 365 Business hat einen besonders geringen Administrationsaufwand, benötigt keine speziellen IT-Kenntnisse, zusätzliche Hardware oder neue Lizenzen. Sowohl Einrichtung als auch Verwaltung erfolgen unkompliziert über das Microsoft 365 Admin Center, neue Cloud-PCs können einfach gebucht, Nutzern zugewiesen, umbenannt, neu gestartet oder zurückgesetzt werden. Eine Einrichtung von Azure-Abonnements, Domain-Controllern oder komplexen Netzwerken entfällt; Updates und Sicherheits-Patches stellt Microsoft automatisch bereit und installiert sie.  

Somit eignet sich Windows 365 Business vor allem für kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 300 Usern, die Cloud-PCs schnell und unkompliziert bereitstellen wollen.  

Windows 365 Enterprise für komplexere Anforderungen

Windows 365 Enterprise hat einen etwas höheren Administrationsaufwand, eignet sich dadurch aber auch für größere Unternehmen mit komplexeren Anforderungen an Sicherheit, Verwaltung und Integration. Eine Integration in bestehende Microsoft-Infrastrukturen wie Microsoft Intune, Entra ID und Azure Virtual Networks ist möglich. Das Modell erfordert Lizenzen für Windows 10 oder 11 Enterprise, Intune und Entra ID P1, die allerdings in vielen Microsoft 365-Plänen enthalten sind. Windows 365 Enterprise ermöglicht außerdem eine fortgeschrittene Verwaltung wie Image Management, Endpoint Analytics, Integrationen mit On-Premises-Netzwerken sowie eigene Netzwerkkonfigurationen. Die Einrichtung und Verwaltung erfolgt hier über den Endpoint Manager, sodass zusätzliche Kenntnisse im Microsoft-Ökosystem nötig sind. Updates und Security-Patches werden auch hier von Microsoft bereitgestellt.  

Schaut man sich die Kosten des Modells an, beginnt Windows 365 Business für ein 2 vCPU / 4GB RAM / 128 GB SSD Modell bei 31,30 Euro pro Monat und Nutzer und steigt auf 66,70 Euro für ein 4 vCPU / 16GB RAM / 128 GB SSD Modell (Stand Mitte 2025). Das Abrechnungsmodell ist damit im Gegensatz zu AVD vergleichbar mit dem von Microsoft 365 – monatlich pro Cloud-PC und User.  

Welche Vorteile hat Windows 365?

Da Bereitstellung und Verwaltung der Cloud-PCs direkt durch Microsoft erfolgen, ist der administrative und Wartungsaufwand für Unternehmen entsprechend gering. Außerdem erfolgt die Abrechnung nach einem festen monatlichen Kostenmodell, sodass die Planbarkeit verbessert wird. Dadurch bringt die Lösung verschiedene Vorteile mit sich:  

  • Unkomplizierte Budgetplanung durch fixe monatliche Kosten
  • Simple Bereitstellung mit wenig administrativem Aufwand
  • Optimale Lösung für Fälle, in denen Mitarbeitende eigene Hardware verwenden, z.B. in der Zusammenarbeit mit externen Partnern oder Freelancern  
  • Überschaubares Lizenzmodell mit monatlicher Abrechnung des Cloud-PCs pro Mitarbeiter

Welche Nachteile hat Windows 365?

Im Vergleich zu Azure Virtual Desktop fallen die Anpassungsmöglichkeiten mit Windows 365 jedoch deutlich geringer aus. Gibt es jedoch nur wenig individuelle Anforderungen an die Arbeitsumgebung, wie etwa in der Zusammenarbeit mit Freelancern, ist der Cloud-PC eine optimale Lösung. In der Abrechnung müssen Unternehmen außerdem mit festen monatlichen Kosten rechnen, die auch dann anfallen, wenn die tatsächliche Nutzung geringer war oder vollständig entfallen ist.  

Azure Virtual Desktop vs. Windows 365: Wann eignet sich welche Lösung?

Sowohl Azure Virtual Desktop als auch Windows 365 sind Desktop-as-a-Service-Lösungen, die Mitarbeitenden einen virtuellen Arbeitsplatz über die Cloud bereitstellen. Während AVD jedoch als besonders flexibel und skalierbar gilt, sind Bereitstellung und Administration mit Windows 365 unkomplizierter. Das Key-Feature bei Windows 365 liegt klar in der simplen Verwaltung und dem schnellen Rollout. Eine richtig dimensionierte AVD-Umgebung ist finanziell jedoch oft deutlich vorteilhafter, sofern eine gute Infrastruktur-Planung und eine fortlaufende Kostenkontrolle bestehen – besonders auch, wenn etwa mehrere Mitarbeitende auf identische Anwendungen zugreifen sollen. Verschiedene VM-Typen sorgen außerdem dafür, dass sich die Infrastruktur noch besser an die Anforderungen anpassen lässt. Grundsätzlich rentieren sich jedoch beide Modelle geschäftlich: Laut einer Studie von Forrester Consulting steigert der Einsatz von Windows 365 und AVD den ROI um 94 bis 217 Prozent und die täglich gesparte Zeit pro Nutzer um 6 bis 12 Minuten. Somit gibt es Unterschiede in ihren Anwendungsfällen und einige Faktoren, die Unternehmen bei ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten. Orientieren können Sie sich beispielsweise an diesen Fragen:  

  • Möchten Sie virtuelle Desktops individuell konfigurieren und ggf. spezialisierte Anwendungen bereitstellen?
  • Verfügen Sie über internes IT-Know-how oder einen externen Microsoft Partner, der komplexe Infrastrukturen in Azure managen kann?
  • Möchten Sie Ihre Lösung flexibel mit wechselnden Nutzerzahlen skalieren, etwa auf Basis von Projekten oder Saisons?
  • Ist Ihnen eine nutzungsbasierte Abrechnung statt fester Monatslizenzen wichtig?
  • Wünschen Sie sich vollen Zugriff und Kontrolle über Infrastruktur und Sicherheitsrichtlinien?
  • Benötigen Sie temporär leistungsstarke virtuelle Maschinen, etwa für grafikintensive Anwendungen oder Entwicklungsumgebungen?
  • Möchten Sie die Lösung langfristig skalieren und vollständig in Ihre bestehende oder geplante Azure-Umgebung integrieren?

Eine Infografik, die Azure Virtual Desktop mit Windows 365 vergleicht.

Haben Sie den Großteil der Fragen mit Ja beantwortet, ist Azure Virtual Desktop der passende Weg für Sie. Überwiegen die Nein-Antworten, kann Windows 365 Ihr Weg der Wahl sein. Beide Modelle sind in individuellen Anwendungsfällen die jeweils optimale Lösung. Den Entscheidungsprozess können Sie außerdem durch verschiedene Handlungsschritte unterstützen:  

  • Analyse & Strategie definieren: Die Wahl zwischen Windows 365 und Azure Virtual Desktop beginnt immer mit einer gründlichen Bedarfs- und Machbarkeitsanalyse. Bei der Analyse werden technische Anforderungen wie Nutzer­segmente, Workload-Profile, Netzwerklatenz, Sicherheits- und Integrationsbedarfe mit ökonomischen Faktoren wie Compute- und Storage-Kosten, Lizenz­situation, Betriebsaufwand und Migrations­kosten verknüpft, um ein belastbares Drei-Jahres-TCO-Modell zu erstellen. Grundsätzlich gilt hier: Für dauerhafte Power-User eignet sich Windows 365, für variable Gruppen AVD – hybride Modelle sind außerdem gängige Praxis.  
  • Kostenmodell simulieren: Um die Kosten realistisch kalkulieren zu können, können Sie für AVD den Azure Pricing Calculator einsetzen und für Windows 365 die Listenpreise überprüfen. Achten Sie dabei darauf, die Angaben so realistisch wie möglich anzusetzen.  
  • Pilot & Proof of Concept: Klare Antworten erhalten Sie schlussendlich durch ein Proof of Concept. In einem solchen Pilotprojekt können etwa 25 – 50 repräsentative User über einen Zeitraum von 4 Wochen beide Modelle gegenüberstellen. Für Windows 365 gibt es hier eine Trial-Version, für AVD können Sie den Autoscale Plan nutzen.  
  • Betriebsaufwand & Kosten bewerten: Nach Abschluss des Piloten können Sie die realen Leistungs- und Kostendaten bewerten und daraus schließen, ob eine der beiden Lösungen der sinnvollere Weg ist oder ein hybrider Einsatz passend ist. Auch den Aufwand für den dauerhaften Betrieb sollten Sie prüfen: Ist genügend internes Know-how vorhanden oder ist die Zusammenarbeit mit einem Managed Service Partner sinnvoll?

Auch nach Abschluss der Einführung von Windows 365 oder Azure Virtual Desktop gilt es, die Architektur regelmäßig zu reviewen, um Kosten- und Security-Optimierungen umsetzen zu können.

Maximale Flexibilität in komplexen Umgebungen mit Azure Virtual Desktop

Je individueller Arbeitsumgebungen sein müssen und je mehr Flexibilität Unternehmen benötigen, desto sinnvoller ist der Einsatz von Azure Virtual Desktop. Ein üblicher Anwendungsfall ist damit die Bereitstellung individueller Arbeitsumgebungen für spezialisierte Abteilungen oder projektbasierte Teams. Diese Teams arbeiten zum Beispiel mit spezialisierter Software, die besondere Anforderungen an Leistung, Konfiguration oder Sicherheitsrichtlinien stellt – zum Beispiel in der Entwicklung oder im Design. Azure Virtual Desktop bietet die Möglichkeit, virtuelle Desktops gezielt an diese Anforderungen anzupassen. Unternehmen können leistungsstarke Umgebungen so temporär bereitstellen, Benutzergruppen konfigurieren und auch komplexe Anwendungen in die Infrastruktur integrieren. So hat das Modell einige Vorteile:

  • Individuell anpassbare Arbeitsumgebungen, etwa für CAD oder Entwicklungsumgebungen
  • Flexible Skalierung nach Bedarf, indem VMs sich zu- oder abschalten lassen, beispielsweise durch Scaling Plans, die das automatisierte Abschalten von VMs zu bestimmten Stoßzeiten ermöglichen
  • Besonders wirtschaftlich im Pay-as-you-go-Modell bei schwankender Nutzung oder mit Reserved Instances über 1 – 3 Jahre, die bei dauerhafter Nutzung ohne Downtimes bis zu 54 % Einsparungen im Vergleich zu Pay-as-you-go ermöglichen
  • Integration in bestehende Azure Strukturen, etwa mit Netzwerken oder Sicherheitsrichtlinien

Unternehmen haben so die Möglichkeit, auch komplexe Anforderungen effizient in der Cloud abzubilden, profitieren aber gleichzeitig von maximaler Kontrolle und hoher Skalierbarkeit.

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Schnell einsatzbereit in kurzer Zeit: Windows 365 Cloud-PCs

Mit Windows 365 ist die Arbeitsumgebung besonders schnell und ohne großen Administrationsaufwand einsatzbereit. Damit ergibt sich ein typischer Anwendungsfall für Windows 365 in der Zusammenarbeit mit Freelancern oder externen Partnern, aber auch in saisonalen Projekten oder in der Umsetzung von BYOD-Szenarien. Werden etwa externe Mitarbeitende zeitlich begrenzt in ein Projekt eingebunden, benötigen sie Zugriff auf bestimmte Unternehmensdaten und Anwendungen – ohne dass ihre Geräte zentral verwaltet oder in die Infrastruktur des Unternehmens eingebunden werden müssen. Gleichzeitig besteht so eine erhöhte Datensicherheit und Compliance, da alle Daten zentral in der Cloud verbleiben, statt auf Endgeräten.

Über Windows 365 ist die Arbeitsumgebung besonders schnell einsatzbereit. Sowohl Bereitstellung als auch Verwaltung erfolgen direkt über Microsoft – das Unternehmen muss lediglich eine neue Lizenz buchen, damit Mitarbeitende Zugriff auf einen vollwertigen Cloud-PC erhalten. Daraus ergeben sich mehrere Vorteile:

  • Keine Gerätekonfiguration notwendig, da Mitarbeitende ihre eigenen Endgeräte nutzen können
  • Mitarbeitende können von überall und auf jedem Gerät auf einen vollwertigen Windows-PC zugreifen, sodass mobile Arbeitsmodelle gefördert werden können
  • Simpler Login über das Microsoft-Konto ohne komplexe Integration ins Unternehmensnetzwerk
  • Standardisierte Arbeitsumgebung, ideal für gängige Office- oder Projektsoftware, erleichtert zudem Support und Administration
  • Schnelles On- und Offboarding ohne tiefe Eingriffe in die IT-Infrastruktur

Mitarbeitende können so über einen Microsoft-Account auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen und in kürzester Zeit mit der Arbeit beginnen.  

Fazit: Azure Virtual Desktop und Windows 365 als Desktop-as-a-Service- Lösungen mit unterschiedlichem Fokus

Wie komplex sind die individuellen Anforderungen an die Arbeitsumgebung der Mitarbeitenden und wie skalierbar soll die IT-Infrastruktur sein? Diese beiden Fragen legen den wichtigen Grundstein für die Entscheidung für Azure Virtual Desktop oder Windows 365 als Desktop-as-a-Service- Lösung. Je individueller Arbeitsumgebung und Bedarf sind, desto sinnvoller ist der Einsatz von Azure Virtual Desktop. Reichen jedoch standardisierte Umgebungen aus, etwa in der Zusammenarbeit mit Freelancern, ist Windows 365 als Cloud-PC eine optimale Lösung.  

ÜBER DEN AUTOR / DIE AUTORIN

Tobias Linden

Seit 2019 ist Tobias als Geschäftsführer bei der computech GmbH im Bereich Marketing, Produktentwicklung und New Business Development tätig. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung im Bereich Design und Marketing, insbesondere im UX/UI Design, liegt Tobias die Arbeit mit Menschen zur Schaffung von digitalen Lösungen am Herzen. Im firmeneigenen Blog teilt er Tipps, Erfahrungen und Einblicke aus dem prozessorientierten IT Bereich, um Digitalisierung zugänglicher und verständlicher zu machen.