Digitalisierung

Bring Your Own Device - Definition und Vorteile für Unternehmen

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Table mit Laptop, Tablet und Smartphone

BYOD – Was ist das und warum lohnt es sich für Firmen?

Ob Smartphone, Tablet oder Laptop – mobile Geräte gehören für die meisten Menschen zum Alltag. Jedoch gibt es zum Teil das Problem, dass zu viele Endgeräte in Benutzung sind: ein privates und ein berufliches Smartphone, das private Tablet, der private Laptop und zusätzlich ein beruflich genutzter Laptop. Die Trennung von beruflichen und privaten Geräten sorgt nicht nur für eine Vielzahl an Geräten, sondern ist auch einfach unpraktisch. Ständig haben Arbeitnehmer zwei Smartphones in ihrer Tasche oder müssen daran denken, für den Tag im Homeoffice den Firmenlaptop mitzunehmen. Eine Lösung kann eine Bring Your Own Device Politik im Unternehmen bieten. Was es damit auf sich hat und warum es nicht nur Arbeitnehmern, sondern auch Arbeitgebern den Alltag erleichtern kann, erklären wir Ihnen hier.

Die Idee hinter Bring Your Own Device

Der Grundgedanke hinter dem Thema Bring Your Own Device (BYOD) ist die Möglichkeit für Mitarbeiter, ihre eigenen Geräte für die Arbeit zu nutzen – ob im Büro vor Ort, auf Dienstreisen oder im Homeoffice. Ein BYOD-Modell sorgt für eine höhere Flexibilität in Bezug auf die Arbeit, die besonders von Millennials stark gefordert wird. In vielen Fällen können Mitarbeiter ihre eigenen Geräte so nutzen, wie sie auch firmeneigene Geräte nutzen würden. Lediglich in Unternehmen, die besondere Richtlinien in Bezug auf Daten und Informationen einhalten müssen, gibt es zwangsläufig Einschränkungen. Unternehmen sollten dabei jedoch über eine interne BYOD-Richtlinie verfügen, in der alle Anwendungsmöglichkeiten und mögliche Einschränkungen definiert sind. Interessant ist dieses Prinzip vor allem, weil es auf Freiwilligkeit beruht. Arbeitnehmer, die lieber firmeneigene Geräte für die Arbeit nutzen möchten, können das weiterhin tun. Mitarbeiter, die ihre eigenen Geräte bevorzugen, können sie registrieren lassen und im Anschluss beruflich verwenden.

Darum sollten Unternehmen das Bring Your Own Device Modell einsetzen

Flexibilität

Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und den Arbeitsort. BYOD kann maßgeblich dazu beitragen – schließlich können Mitarbeiter auch im Homeoffice oder unterwegs unkompliziert auf ihre Daten zugreifen. Besonders für mobile Abteilungen wie den Vertrieb im direkten Kundenkontakt vereinfacht sich der Arbeitsalltag deutlich.

Kostenersparnis

Knapp 500 Euro betrug der Durchschnittspreis für ein neues Smartphone im Jahr 2020. Nutzen Mitarbeiter ihre eigenen Geräte auch für die Arbeit, sparen Unternehmen sich eben diese Kosten oder können sie zumindest deutlich verringern.

Produktivität

Das eigene Gerät kennen Mitarbeiter in der Regel deutlich besser als ein vom Arbeitgeber gestelltes. Sie können ihr gewohntes Betriebssystem verwenden und ihre gewohnte Nutzeroberfläche. Durch die Einfachheit und Personalisierung steigt die Produktivität.

Mitarbeiterzufriedenheit

Durch bekannte Geräte, eine deutlich höhere Flexibilität und damit eine bessere Work-Life-Balance kann durch BYOD-Konzepte die Mitarbeiterzufriedenheit steigen. Wer zufrieden mit seinem Arbeitgeber ist, arbeitet produktiver und ist dem Unternehmen gegenüber loyaler.

Wie kann BYOD im Unternehmen organisiert werden?

Das BYOD-Modell bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken mit sich. Insbesondere in Bezug auf die IT-Sicherheit und den Datenschutz sollten Unternehmen ihren Fokus legen, wenn Mitarbeiter eigene Geräte für die Arbeit nutzen können. Ein Grundsatz sollte an erster Stelle stehen: Beim BYOD-Modell geht es darum, dass Mitarbeiter Geräte unter festgelegten Bedingungen nutzen können – IT- und Datensicherheit stehen dabei an oberster Stelle. Um diesen Sicherheitsaspekt erfüllen zu können, bietet sich der Einsatz von MDM – Mobile Device Management – an. MDM sorgt dafür, dass Unternehmen firmeneigene, aber vor allem auch private Geräte, die beruflich genutzt werden, koordinieren und freigeben können. Mitarbeiter erhalten so sicheren Zugriff auf Unternehmensdaten und können sich auf die Trennung beruflicher und privater Daten verlassen. Unternehmen, die bereits mit Microsoft 365 arbeiten, können hier auf Microsoft Intune zurückgreifen – das MDM ist Teil der umfassenden Microsoft-Lösung.

Ein wichtiger Grundsatz: Private Daten bleiben geschützt!

BYOD Datentrennung privat und geschäftlich

Im ersten Moment mag das Mobile Device Management so klingen, dass Arbeitgeber unbegrenzten Zugriff auf die Daten und Tätigkeiten ihre Mitarbeiter erhalten. Genau dieses Problem soll MDM jedoch umgehen. Der Teil des Gerätes, der privat genutzt wird, wird streng vom beruflich genutzten Teil getrennt. Genauso, wie Mitarbeiter zum Teil auf Firmendaten nicht zugreifen können, können auch Unternehmen nicht auf die privaten Daten ihrer Angestellten zugreifen. Auf einem Laptop, der sowohl privat als auch beruflich genutzt wird, kann alternativ zum Beispiel die Festplatte partitioniert werden. Grundsätzlich gibt es aber auch rechtliche Vorgaben durch die DSGVO, an die Unternehmen sich halten müssen, um die Daten ihrer Mitarbeiter zu schützen.

So kann BYOD im Unternehmen optimal eingesetzt werden

Unternehmen, die das BYOD-Konzept umsetzen möchten, sollten im ersten Schritt umfassende Anwendungsrichtlinien erstellen. Wer darf eigene Geräte mit zur Arbeit bringen? Soll ein vollständiger Zugriff auf Firmendaten und -anwendungen ermöglicht werden oder beispielsweise nur der Zugriff auf Mails? Mit welchen Methoden wird die IT- und Datensicherheit garantiert, etwa mittels MDM und einem gesicherten VPN-Zugang? Auf welche Art werden private und geschäftliche Daten getrennt? Sobald diese Fragen beantwortet sind, können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern das Angebot machen, ihre eigenen Geräte beruflich zu nutzen. Wichtig ist, die Mitarbeiter umfassend über alle Anwendungsmöglichkeiten und das Konzept zu informieren, ihnen die BYOD-Richtlinien mit an die Hand zu geben und alle offenen Fragen zu beantworten. Die Schulung der Arbeitnehmer ist eine der wichtigsten Grundlagen, um höchstmögliche Sicherheit zu garantieren.

Bring Your Own Device kann durch die hohe Flexibilität für eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit sorgen. Besonders Arbeitnehmer, die beruflich oft unterwegs sind oder häufiger im Homeoffice arbeiten, profitieren von BYOD-Konzepten. MDM-Lösungen wie Microsoft Intune tragen auch für Arbeitgeber dazu bei, unkomplizierte und sichere Prozesse etablieren zu können.

ÜBER DEN AUTOR / DIE AUTORIN

Tobias Linden

Seit 2019 ist Tobias als Geschäftsführer bei der computech GmbH im Bereich Marketing, Produktentwicklung und New Business Development tätig. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung im Bereich Design und Marketing, insbesondere im UX/UI Design, liegt Tobias die Arbeit mit Menschen zur Schaffung von digitalen Lösungen am Herzen. Im firmeneigenen Blog teilt er Tipps, Erfahrungen und Einblicke aus dem prozessorientierten IT Bereich, um Digitalisierung zugänglicher und verständlicher zu machen.