RATGEBER

Mobile Device Management:
Alles, was Sie über MDM für Unternehmen wissen müssen

Mobile Geräte wie Laptops, Tablets und Smartphones sind in immer mehr Unternehmen zum Standard geworden. Ob für Notizen, in der medialen Früherziehung oder für Architekten, die ihre Baupläne erstellen und präsentieren - Mobilgeräte sind in zahlreichen Bereichen ein essenzieller Bestandteil des Alltags. Sie sorgen dafür, dass Mitarbeiter flexibel und ortsunabhängig arbeiten können und tragen so nachhaltig zur Produktivität bei.

Wichtige Aufgabe der Unternehmen ist hierbei die Verwaltung dieser mobilen Geräte. Sie benötigen einen zentralen Überblick über alle Geräte und Anwendungen, um Produktivität und Sicherheit zu garantieren. Eben diese Verwaltung ermöglicht Mobile Device Management neben ergänzenden Funktionen.

In diesem Leitfaden / Ratgeber erfahren Sie alles rund um MDM, die Funktionen, Vorteile, Modelle und Tipps, wie Sie die richtige MDM Lösung für Ihr Unternehmen finden.

Was ist Mobile Device Management?

Mobile Device Management, abgekürzt auch MDM, ermöglicht die Verwaltung mobiler Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops, sorgt gleichzeitig für Sicherheit und öffnet so die Tür für flexible Arbeitsmodelle für alle Mitarbeitenden. Dazu gibt es Softwarelösungen unterschiedlicher Anbieter, die cloudbasiert oder On-Premise implementiert werden können. Cloudbasierte Software as a Service Modelle sind dabei in der Regel unkomplizierter und kostengünstiger verfügbar – hier wird keine zusätzliche Hardware benötigt und die gebuchten Lizenzen sind flexibel skalierbar.

Mobile Device Management, abgekürzt auch MDM, ermöglicht die Verwaltung mobiler Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops, sorgt gleichzeitig für Sicherheit und öffnet so die Tür für flexible Arbeitsmodelle für alle Mitarbeitenden.

Wie funktioniert Mobile Device Management jetzt aber konkret?  

Im Grunde genommen ist die Anwendung simpel: Administratoren nehmen alle mobilen Endgeräte in die MDM Software auf und können im Anschluss zentral und remote die Verwaltung, Konfiguration und Wartung steuern. Für diese erste Aufnahme bieten die unterschiedlichen Geräteanbieter (Apple, Microsoft, Samsung & Co.) eigene Enrollementprogramme an. In der Praxis bedeutet das für Unternehmen, dass Geräte aller Anbieter und Marken in ihre MDM Lösung integriert werden können, sofern der Softwareanbieter dies unterstützt. Technisch wird eine Verknüpfung zwischen MDM Software und Endgerät geschaffen, die schließlich Konfigurationen wie zum Beispiel Einstellungen zum Zugriff auf Unternehmensserver mittels VPN oder spezifische Geräteeinstellungen drahtlos auf das Smartphone, den Laptop oder das Tablet übertragen kann.  

Ein Mann hält ein iPad Tablet in der Hand und tippt darauf.

Die Features und Funktionen von Mobile Device Management

Es gibt unterschiedliche Anbieter für MDM Lösungen, die alle individuelle Funktionen und Vorteile mit sich bringen. Die unterstützten Betriebssysteme können ebenso wie die konkreten Features variieren. Einige der gängigsten Funktionen von Mobile Device Management Lösungen haben wir jedoch hier zusammengefasst:

1. Geräteinventarisierung

Mit einer MDM Software können Unternehmen den gesamten Lebenszyklus mobiler Geräte verfolgen. Administratoren behalten den Überblick über firmeneigene sowie BYOD-Geräte in Bezug auf Hard- und Software. Sie erhalten unter anderem Informationen über den Besitzer und den aktuellen Standort des Geräts, aber auch über den Sicherheits- und Garantiestatus sowie vorgenommene Konfigurationen und installierte Apps. Zusätzlich können sie Mindeststandards für neue Mobilgeräte definieren wie zum Beispiel die Gerätegeneration oder die Version des Betriebssystems.  

2. Konfiguration & Restriktionen

Smartphones, Tablets und Laptops können mittels MDM remote konfiguriert werden – unabhängig davon, ob es sich um ein firmeninternes Gerät handelt oder nicht. Einmal angelegt, können Administratoren Einstellungen vornehmen, etwa für die Nutzung von WLAN oder eines VPN, und zusätzlich Restriktionen für die Nutzung der Geräte sowie den Datenzugriff festlegen. So können Unternehmen Mitarbeiter sorgenfrei mit mobilen Geräten ausstatten und Compliance sowie Datensicherheit garantieren.  

3. Daten- und Gerätesicherheit

Die Sicherheit der privaten und Unternehmensdaten sowie des Geräts selbst ist eine der größten Herausforderungen, wenn mobile Endgeräte zum Einsatz kommen. MDM ermöglicht das Einrichten von Sicherheitsstandards sowie die Trennung privater von geschäftlichen Daten, sodass Mitarbeiter ein Gerät für den privaten und beruflichen Alltag verwenden können. Sollte ein Gerät verloren gehen oder gestohlen werden, können Administratoren es remote löschen und orten.  

Schematische Darstellung der Funktionen und Features einer Mobile Device Management Lösung.
Übersicht über die Kernfunktionen eines Mobile Device Managements

4. App- und Contentverwaltung

Ob zur Organisation, Kommunikation oder Projektarbeit – mobile Endgeräte müssen mit entsprechenden Apps für den Arbeitsalltag jedes Mitarbeiters ausgestattet sein, genauso wie sie den Zugriff auf die nötigen Daten ermöglichen müssen. Mobile Device Management ermöglicht es Unternehmen, Apps remote zu installieren, sie zu verwalten und zu aktualisieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einzelne Apps auf eine Blacklist zu setzen, damit Mitarbeiter sie nicht eigenständig herunterladen können.  

5. Remote-Aktualisierungen

Auch die Wartung der mobilen Geräte kann remote erfolgen. Mitarbeiter müssen also nicht selbst darauf achten, Geräte und Apps zu updaten oder für die Wartung ins Unternehmen kommen. Das spart allen Beteiligten Zeit.  

6. Automatisierung

Je mehr mobile Endgeräte in Unternehmen zum Einsatz kommen, desto aufwändiger ist die manuelle Einrichtung jedes neuen Geräts. Viele MDM Lösungen bieten die Möglichkeit, diese Einrichtung zu automatisieren. Es können globale Richtlinien zur Konfiguration neuer Geräte festgelegt und Unternehmensprofile angelegt werden, die bei erster Verwendung automatisch angewandt werden, sodass jedes neue Gerät automatisiert installiert und konfiguriert wird.  

Warum ist Mobile Device Management so wichtig?

Vor allem für große Organisationen und Unternehmen ist MDM inzwischen kaum noch wegzudenken. Aber auch schnell wachsende Unternehmen profitieren vom kontinuierlichen Überblick über alle verwendeten Mobilgeräte. Neben dieser Übersicht über mobile Geräte gibt es noch weitere Gründe, aus denen Mobile Device Management eine so hohe Relevanz hat:  

  1. Hoher Einsatz mobiler Anwendungen:
    Immer mehr Arbeitsvorgänge erfolgen über mobile Anwendungen, mobile Geräte sind der Standard geworden. MDM gibt einen Überblick über diese Apps und Geräte.
  2. Sicherheitslücken bei mobilen Geräten: Bringen Mitarbeiter eigene Geräte zur Arbeit mit und greifen damit auf Unternehmensdaten zu, entstehen Sicherheitsrisiken. MDM zentralisiert das Thema Sicherheit und schließt Lücken effizient.  
  3. Einheitliche Arbeitsgeräte: Onboarding und Zusammenarbeit werden erleichtert, wenn Mitarbeiter über einheitliche Konfigurationen verfügen. MDM erleichtert Unternehmen diese Einrichtung und die anschließende Wartung durch Möglichkeiten zur Automatisierung und zentralen Steuerung.  
  4. Remote Arbeit ermöglichen: Remote Work wird in immer mehr Branchen zum Alltag. Zentrale Geräteverwaltung minimiert die Sicherheitsrisiken und ermöglicht eine strukturierte und koordinierte ortsunabhängige Zusammenarbeit.  
  5. Datentrennung: Wer Mitarbeitern ermöglichen möchte, eigene Geräte nach dem BYOD-Prinzip für die Arbeit zu nutzen, muss die zuverlässige Trennung privater und geschäftlicher Daten gewährleisten können. MDM ermöglicht das.  
Mann im Hemd ist gegen einen Tisch gelehnt und schaut auf das Tablet in seiner Hand.
Ob Mails prüfen, Teams Nachrichten beantworten oder schnell das Word Dokument in der Cloud öffnen. Mobile Endgeräte sind  Teil des regulären Arbeitsalltags. Dementsprechend sollten Unternehmen darauf achten wer, wo und wie auf Firmendaten zugreift.

Welche Vorteile bringt Mobile Device Management für Unternehmen?

Eine gut sortierte MDM Lösung bringt viele Vorteile für Unternehmen mit sich – von der Übersicht über alle Geräte über die Sicherheit bis hin zu höherer Produktivität:

Übersicht über alle verwendeten Geräte

Je größer ein Unternehmen wird, je mehr Mitarbeiter ortsunabhängig arbeiten und je mehr mobile Geräte im Umlauf sind, desto schwieriger wird es, den Überblick zu behalten. Können Mitarbeiter zusätzlich noch eigene Geräte für die Arbeit verwenden, ist das Chaos schnell perfekt. Mobile Device Management sorgt dafür, dass die IT-Abteilung den Überblick über alle Geräte behält – sowohl unternehmenseigene als auch externe – und ihren gesamten Lebenszyklus begleiten kann. Tritt ein Mitarbeiter neu ins Unternehmen ein, können seine Geräte zentral konfiguriert und gewartet werden. Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen, können alle Unternehmensdaten zentral gelöscht werden. Ein zentraler Überblick ermöglicht zudem essenzielles Wissen über die Sicherheitsstufe und die Berechtigungen jedes Geräts, was wiederum ermöglicht, Sicherheitslücken schneller zu erkennen und zu schließen.

Erhöhte Geräte- und Datensicherheit

Haben Unternehmen keinen Überblick über verwendete Endgeräte, können sie ein Sicherheitsrisiko für das Unternehmen darstellen. Besonders Smartphones und Tablets sind hier anfällig, da sie im Gegensatz zu Laptops in der Regel nicht mit einem vorinstallierten Malware-Schutz ausgestattet sind. MDM ermöglicht die zentrale Einrichtung von Sicherheitssoftware und -standards. Konkret umfasst das auch globale Konfigurationen und Einschränkungen. Je nach Sicherheitsstufe kann beispielsweise der Zugriff auf bestimmte Unternehmensdaten freigeschaltet oder blockiert werden, die Wahl eines starken Passworts oder der Multi-Faktor Authentifizierung für Accounts kann erzwungen werden und private Daten können von geschäftlichen Daten getrennt werden.  

Höhere Produktivität in Einrichtung & Verwaltung

Neue Mitarbeiter und neue Geräte sorgen in der IT-Abteilung immer für Arbeit. Müssen alle neuen Geräte manuell konfiguriert werden, kostet das viel Zeit und damit auch Geld. Mit einer MDM Lösung können Unternehmen diesen Prozess automatisieren und globale Standards auf jedem neu registrierten Gerät integrieren – so werden zeitgleich die Compliance Anforderungen sicher eingehalten, da sie zentral ausgespielt werden.

Das spart neben der IT-Abteilung auch den Mitarbeitern Arbeit, da sie sich nicht eigenständig um die Einrichtung kümmern oder dafür zur IT-Abteilung gehen müssen. Das steigert wiederum die Produktivität.  

Neben der einfacheren Verwaltung und Konfiguration der mobilen Endgeräte, bietet eine MDM Lösung vor allem umfassende Optionen zur Einhaltung des Datenschutz- und Datensicherheit im Unternehmen.

Diese MDM Modelle gibt es

Unternehmen können unterschiedliche Konzepte für ihr Mobile Device Management umsetzen. Unterschiede liegen hier im Eigentümer des Gerätes und den Nutzungsmöglichkeiten. So darf ein Dual Use Device (DUD) entsprechend des Begriffs für zwei Zwecke verwendet werden – in diesem Fall beruflich und privat. Für die Eigentümerschaft ist Corporate Liable (CL) ein relevanter Begriff: CL-Geräte liegen in Bezug auf Kosten, Anschaffung und Eigentumsstatus in der Verantwortung des Unternehmens. Die drei folgenden Modelle sind die bekanntesten MDM Modelle:  

Bring Your Own Device (BYOD)

Beim BYOD-Modell können Mitarbeiter ihre eigenen mobilen Geräte für die Arbeit verwenden – sowohl Laptop als auch Smartphone und Tablet. Es handelt sich entsprechend um ein Dual Use Device, sodass Mitarbeiter keine zusätzlichen Geräte für die Arbeit benötigen. Vorteile gibt es bei diesem Modell sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer: Mitarbeiter können ihre gewohnten Geräte verwenden und sich beim Kauf das Modell selbst aussuchen, sie benötigen kein zweites Gerät für die Arbeit, was Komfort, Flexibilität und Produktivität erhöht. Unternehmen auf der anderen Seite sparen sich die Anschaffungskosten für Arbeitsgeräte. Um das BYOD-Modell erfolgreich umzusetzen, ist eine strikte Trennung beruflicher und privater Daten nötig, ebenso wie hohe Sicherheitsstandards, die das Unternehmen auf allen Geräten etablieren muss.  

Die Vorteile von BYOD im Überblick:

  1. Vertrautes Gerät sorgt für hohe Produktivität
  2. Ein Gerät zur privaten und beruflichen Nutzung
  3. Entfallende Anschaffungskosten für das Unternehmen
  4. Beliebtes Modell bei vielen Mitarbeitern

Corporate-Owned, Personally Enabled (COPE)

Das COPE-Modell ist wie das BYOD-Modell ein DUD-Konzept – Mitarbeiter können ihre Arbeitsgeräte auch privat nutzen, sie benötigen also keine zwei Geräte für Arbeit und Privatleben. Der entscheidende Unterschied zwischen COPE und BYOD liegt im Käufer. Hier übernimmt der Arbeitgeber die Anschaffungskosten der mobilen Geräte – die Mitarbeiter sparen so Kosten, haben allerdings nur wenig oder kein Mitspracherecht in Bezug auf die Geräteauswahl. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn das Unternehmen sich beispielsweise einheitlich für Geräte von Apple entscheidet, einige Mitarbeiter jedoch privat sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Laptop mit einem anderen Betriebssystem arbeiten – oft besteht dieser Konflikt zwischen Apples macOS-Betriebssystem und Microsoft Windows oder iOS und Android für Smartphones und Tablets. Auch bei diesem CL-Konzept besteht die wichtige Aufgabe für die Unternehmens-IT, private und berufliche Daten und Anwendungen klar zu trennen. Zudem müssen Unternehmen die höheren Kosten durch Anschaffung der Geräte und Verträge einkalkulieren.

Die Vorteile von COPE im Überblick:

  1. Einheitliche Geräte aufgrund Kaufentscheidung des Arbeitgebers
  2. Weniger komplexe Verwaltung aufgrund einheitlicher Geräte
  3. Kostenersparnis für Mitarbeiter

Corporate-Owned, Business Only (COBO)

Beim CL-Konzept COBO werden Mitarbeiter vom Arbeitgeber mit mobilen Geräten ausgestattet, die sie allerdings ausschließlich beruflich verwenden dürfen. Private Apps, Daten und Nachrichten sind hier nicht erlaubt, sodass auf jeden Fall zwei Geräte nötig sind, um beruflich und privat erreichbar zu sein. Aus eben diesem Grund ist das Modell für viele Arbeitnehmer eher unpraktisch – zu viele mobile Geräte sorgen für Unübersichtlichkeit. Für Unternehmen wiederum ist dieses Modell das unkomplizierteste, da keine Datentrennung erfolgen muss und volle Kontrolle über die Auswahl der Geräte sowie ihre Verwaltung besteht. COBO ist aufgrund der Anschaffung und der zugehörigen Verträge jedoch kostenintensiver.  

Die Vorteile von COBO im Überblick:

  1. Unternehmen haben volle Kontrolle über die Geräteauswahl  
  2. Einheitliche Geräte
  3. Besonders hohe Sicherheit durch ausschließlich berufliche Nutzung
Grafik zeigt einen tabellarischen Vergleich zwischen den MDM Modellen BYOD, COPE und COBO im Unternehmenskontext.
Vergleich zwischen BYOD, COPE und COBO - Die Wahl des geeigneten Modells sollte nach sorgfältiger Analyse der Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit getroffen werden

BYOD und seine Herausforderungen: Wie Mobile Device Management helfen kann

Das Bring Your Own Device Modell hat in den letzten Jahren immer stärker an Beliebtheit gewonnen. Mitarbeiter sind häufig bereit, dem Arbeitgeber die Kontrolle über den beruflichen Teil ihrer Geräte zu überlassen, da sie so kein Zweitgerät mit sich herumtragen und sich zudem in kein neues Gerät einarbeiten müssen. Sie können einfach ihr gewohntes Smartphone, Tablet oder ihren gewohnten Laptop weiterverwenden und erhalten lediglich zusätzliche Zugriffe für den Arbeitsalltag. Sie können entscheiden, wann sie ein neues Gerät kaufen und welches sie sich zulegen möchten, während Unternehmen die Anschaffungskosten von Firmengeräten sparen.  

Allerdings bestehen Herausforderungen in der Trennung der beruflichen und privaten Daten sowie in der Sicherheit durch die private Nutzung. Mobile Device Management ermöglicht die nötige Kontrolle durch remote Verwaltung und Steuerung aller Zugänge und Aktualisierungen.  

  1. Zugriffssteuerung: Administratoren können klar festlegen, welche Mitarbeiter auf welche Unternehmensdaten zugreifen können. Zusätzlich kann für neu installierte Anwendungen ein starkes Passwort oder die Mehr-Faktor-Authentifizierung erzwungen werden, um den Zugang weiter abzusichern.  
  2. Datentrennung: Ob partitionierte Festplatte auf dem Laptop oder Secure Container für Smartphones und Tablets – eine MDM Lösung ermöglicht eine klare Trennung von privaten und beruflichen Daten.  
  3. Sicherheit: Durch ortsunabhängige Wartung der Geräte bleiben beruflich genutzte Anwendungen und das Betriebssystem immer auf dem aktuellen Stand, ohne dass Mitarbeiter sich selbst darum kümmern müssen. Nach Ausscheiden eines Mitarbeiters kann das Unternehmen wiederum unternehmensinterne Daten und Zugänge löschen und sperren. Das minimiert Sicherheitsrisiken.

Noch vor Beginn einer Implementierung, sollten folgende Parameter geklärt werden:
Werden ausschließlich firmeninterne Mobilgeräte genutzt  oder sollen auch private Smartphones und Tablets in das Mobile Device Management überführt werden?  

MAM: Die Lösung für die Herausforderungen der mobilen Anwendungsverwaltung

In einer zunehmend mobilen Arbeitswelt spielen natürlich vor allem die mobile Anwendungen (Apps) auf den verwendeten Endgeräten eine entscheidende Rolle. So wird neben der Geräteverwaltung, vor allem die Anwendungsverwaltung zur Herausforderung. Wie wir bereits im vorherigen Abschnitt gesehen haben, nutzen Mitarbeiter im Unternehmen entweder ihre eigenen Geräte oder bekommen Firmengeräte zur Verfügung gestellt, auf denen geschäftliche Anwendungen installiert werden müssen. Hierbei ergeben sich jedoch Herausforderungen, wie die Kontrolle und Verwaltung der Anwendungen sowie die Sicherstellung der Datensicherheit.

Glückliche Unternehmerin sitzt am Schreibtisch mit dem Smartphone in der Hand und lächelt.
Ob im Home Office, unterwegs oder im Büro. Unternehmen sollten stets darauf achten, dass private Apps keinen Zugriff auf Firmendaten wie Kontakte erhalten.

Die Lösung nennt sich hier Mobile Application Management, oder auch kurz, MAM. Durch den Einsatz einer solchen MAM-Lösung, wird Unternehmen ermöglicht, mobile Anwendungen effektiv zu verwalten. MAM bietet eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ermöglicht es den Unternehmen die zentrale Kontrolle über die installierten Anwendungen. Administratoren können die Anwendungen über eine Managementplattform verwalten, Updates durchführen und die Zugriffsrechte steuern.

Des Weiteren ermöglicht MAM eine granulare App-Konfiguration. Unternehmen können spezifische Einstellungen für einzelne Anwendungen vornehmen, um beispielsweise Datenschutzrichtlinien oder Zugriffsbeschränkungen zu implementieren. Dadurch können sie die Sicherheit und Compliance gewährleisten.

Ein weiterer Vorteil von MAM ist die Trennung von privaten und geschäftlichen Daten auf den Geräten. Durch Containerisierungstechnologien können geschäftliche Anwendungen und Daten von den persönlichen Daten der Mitarbeiter isoliert werden. Das bietet sowohl den Unternehmen als auch den Mitarbeitern eine klare Trennung und schützt die Privatsphäre der Mitarbeiter.

Insgesamt ermöglicht Mobile Application Management Unternehmen die effiziente Verwaltung von mobilen Anwendungen und die Wahrung von Datenschutz und Datensicherheit. 

Durch die zentrale Kontrolle, granulare Konfiguration und Trennung von privaten und geschäftlichen Daten können Unternehmen die Vorteile mobiler Technologien nutzen, ohne dabei die Sicherheit zu vernachlässigen.

Umsetzung von Mobile Device Management: Diese MDM Lösungen gibt es

Der Markt für Mobile Device Lösungen ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und inzwischen stark umkämpft. Es gibt viele Anbieter mit unterschiedlichen Spezialisierungen und in unterschiedlichen Preisklassen. Drei der bekanntesten Anbieter möchten wir mit ihren Funktionen kurz vorstellen:

Microsoft Endpoint Manager mit Microsoft Intune  

Der Microsoft Endpoint Manager bietet mit Microsoft Intune eine MDM Lösung als Teil von Microsoft 365. Intune bietet die Möglichkeit, Smartphones, Tablets und Laptops unterschiedlicher Betriebssysteme wie iOS, Windows oder Android zu verwalten und lässt sich nahtlos in die Microsoft-Welt integrieren. Unternehmen können unkompliziert Sicherheitsstandards konfigurieren und Berechtigungen erstellen.  

Die Funktionen von Microsoft Intune im Überblick

  1. Umfassende Userverwaltung
  2. Automatisierte Bereitstellung von Richtlinien
  3. Kompatibel mit Windows, Apple und Android
  4. Höchste Sicherheitsstandards
  5. Shared Devices möglich
  6. Webbasiertes Admin-Center

Mehr über Mobile Device Management mit Microsoft 365 lesen Sie in unserem gesonderten Artikel hier.

Miradore

Bei Miradore handelt es sich um eine MDM Lösung, die sowohl eine kostenfreie Variante als auch kostenpflichtige Premium-Varianten anbietet. Gerade für kleinere Unternehmen kann diese kostenfreie Variante eine passende Lösung sein, wenn es hauptsächlich um die Inventarisierung der mobilen Geräte geht. Die kostenpflichtige Premium-Variante bietet erweiterte Verwaltungsoptionen, die Möglichkeit zur Automatisierung sowie weitere Sicherheitsfunktionen.  

Die Funktionen von Miradore im Überblick

  1. Kostenfreie Variante für die Geräteinventarisierung
  2. Kompatibel mit Windows, Apple und Android
  3. Datentrennung in der Premium-Variante
  4. Automatisierung von Konfiguration, App-Installation und Richtlinien in der Premium-Variante

VMware Workspace ONE Unified Endpoint Management

Workspace ONE ist eine MDM Lösung, die sich nahtlos in die globale VMware-Umgebung integrieren lässt. Als Anbieter von Virtualisierungslösungen bietet VMware mit Workspace ONE zusätzlich die einheitliche Verwaltung von Endgeräten an. Großer Vorteil ist vor allem die Verwaltung von plattformübergreifenden Anwendungen im einheitlichen Portal: Ob Geräte mit einem Windows-Betriebssystem, Android oder MacOS integriert werden sollen – die Erfahrung ist für jedes Betriebssystem einheitlich.  

Die Funktionen von Workspace ONE im Überblick

  1. Integrierte Zugangs- und Identitätsverwaltung
  2. Einheitliche Verwaltung der Endgeräte
  3. Integration in globale VMware-Umgebung
  4. Automatisierungsoptionen für Verwaltung und Einrichtung
  5. Höchste Sicherheitsstandards

Weitere MDM-Anbieter im Überblick

  1. Cortado
  2. Relution
  3. Jamf
  4. Ivanti Neurons
  5. IBM MaaS360
  6. Cisco Meraki Systems Manager
  7. Scalefusion
  8. Sophos Mobile  

Welche Geräte werden durch MDM Lösungen unterstützt?

Mobile Device Management Lösungen können grundsätzlich für alle mobilen Endgeräte verwendet werden: für Smartphones, Tablets, Laptops, Desktops und sogar Drucker. Die häufigsten Anwendungsfälle liegen bei Smartphones, Laptops und Tablets. Da es hier wiederum unterschiedliche Marken und Betriebssysteme gibt, haben sich auch die Anbieter von MDM Software unterschiedlich spezialisiert. Einige Anbieter sind auf Windows- oder Apple-Geräte spezialisiert, andere wiederum bieten herstellerübergreifende Lösungen.

Bei der Auswahl der MDM Software müssen Unternehmen entsprechend ihre Anforderungen definieren: Reicht eine Software aus, die beispielsweise nur Apple-Geräte unterstützt, da diese einheitlich im Unternehmen verwendet werden? Oder soll ein BYOD-Modell implementiert werden, das die Unterstützung unterschiedlicher Anbieter und Betriebssysteme benötigt?

Die einzelnen Hersteller wiederum bieten unabhängig von der MDM Software eigene Programme zur Aufnahme der mobilen Geräte an, wie beispielsweise den Apple Business Manager.

Ein Draufsicht eines iPad Pro mit Apple Pencil, die auf einem Schreibtisch mit Betonoptik liegen.
Die meisten MDM Softwarelösungen unterstützen die gängigsten Geräte und Betriebssysteme. Für Unternehmen ist es jedoch häufig empfehlenswert sich auf ein Betriebssystem festzulegen, um eine homogene IT Landschaft zu gewährleisten.

In 6 Schritten zur passenden MDM Lösung

Inzwischen gibt es zahlreiche MDM Lösungen auf dem Markt – einige mit Spezialisierung auf konkrete Betriebssysteme oder Hersteller, andere generalistisch und alle mit ähnlichen, aber trotzdem unterschiedlichen Features. Die passende Lösung zu finden, kann schnell zur echten Herausforderung werden. Wir haben einige Tipps zusammengestellt und Fragen gesammelt, die Unternehmen bei der Suche nach der passenden MDM Software helfen können.

1. Welches Betriebssystem haben Ihre Geräte?

Im ersten Schritt sollten Sie sich Gedanken um das Mobile Device Management Modell machen, das Sie implementieren möchten: BYOD, COPE oder COBO? Sobald Mitarbeiter ihre eigenen Geräte mitbringen können, benötigen Sie eine MDM Lösung, die mehrere Betriebssysteme unterstützt. Stellen Sie selbst die Geräte und setzen auf einen Anbieter, ist natürlich die Unterstützung dieses Anbieters ausreichend für Sie. Können Sie sich vorstellen, in Zukunft das Betriebssystem zu wechseln oder nachträglich das BYOD-Modell zu implementieren, sollten Sie von Beginn an auf eine Lösung setzen, die die Verwaltung mehrerer Betriebssysteme unterstützt. Legen Sie außerdem Mindeststandards für Geräte fest – über welche Version des Betriebssystems sollen sie mindestens verfügen und welche Gerätegeneration sollte mindestens zum Einsatz kommen?  

2. Welche Features benötigen Sie?

Was möchten Sie mit Ihrer MDM Lösung machen? Geht es hauptsächlich um die Geräteinventarisierung, damit Sie einen Überblick über alle Geräte behalten? Oder verfügen Sie bereits über eine große Anzahl an mobilen Geräten, sodass Möglichkeiten zur Automatisierung von Vorteil sind? Welche Sicherheitsfunktionen wünschen Sie sich und wie umfassend möchten Sie Berechtigungen und Regeln festlegen? Vergleichen Sie unterschiedliche Anbieter und prüfen Sie, welche Funktionen Sie jetzt und möglicherweise in Zukunft benötigen.  

3. Soll die Anwendung cloudbasiert oder On-Premise sein?

In der Regel werden MDM Lösungen heute cloudbasiert zur Verfügung gestellt. Das sorgt für größere Flexibilität und Skalierbarkeit für Sie, während Zusatzkosten für neue Hardware entfallen. Sollten Sie jedoch eine On-Premise-Variante bevorzugen, ist das eine wichtige Einschränkung, die Sie bei Ihrer Recherche berücksichtigen sollten.  

4. Welche Erwartungen haben Sie an die Benutzeroberfläche?

Je umfassender die Funktionen einer MDM Lösung sind, desto komplexer und unübersichtlicher kann die Benutzeroberfläche werden. Viele Anbieter ermöglichen auf ihrer Website oder durch Testversionen Einblicke in ihre Benutzeroberfläche, sodass Sie die Nutzerfreundlichkeit selbst bewerten können. Haben Sie bereits eine engere Auswahl getroffen, können diese Einblicke eine gute Entscheidungshilfe sein.  

5. Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?

Schlussendlich müssen Sie sich natürlich auch über das Budget Gedanken machen. Einige MDM Anbieter stellen sogar eine kostenfreie Version mit eingeschränkten Funktionen zur Verfügung, andere wiederum haben den großen Vorteil, dass Sie die Anzahl der Geräte flexibel skalieren und somit Ihre Kosten genau im Blick halten können.  

6. Finaler Schritt: Implementierung der MDM Lösung

Haben Sie sich für eine MDM Software entschieden, steht im nächsten Schritt die Implementierung auf dem Plan. Hierfür ist es wichtig, dass Sie sich einen detaillierten Überblick über die nötigen Sicherheitsrichtlinien, die Berechtigungen und Automatisierungen verschaffen, die eingeführt werden sollen. Für diesen Schritt kann es auch sinnvoll sein, sich von einem IT-Dienstleister begleiten zu lassen, der bereits Erfahrung mit Mobile Device Management hat. In jedem Fall gilt: Planen Sie die Implementierung detailliert und umfassend, bevor Sie mit der Umsetzung beginnen, um sich mögliche doppelte Arbeit zu ersparen.  

Mobile Device Management als Schritt in die digitale Zukunft

Mobile Device Management ist eine wichtige Grundlage für Unternehmen, die digital und ortsunabhängig arbeiten möchten. Eine MDM Lösung bietet nicht nur die Möglichkeit, einen Überblick über alle Geräte zu erhalten, die im Einsatz sind, sondern ermöglicht auch die Umsetzung von Compliance-Richtlinien, die Zugriffssteuerung und die Trennung von privaten und Unternehmensdaten. So wird die Sicherheit für Modelle wie BYOD maximiert, während Mitarbeiter vom Komfort eines einzelnen Geräts für die berufliche und private Nutzung profitieren.  

Wichtig für Unternehmen, die Mobile Device Management etablieren möchten, ist in jedem Fall langfristiges Denken und ein Plan, welche Geräte im Unternehmen eingesetzt werden sollen. Möchten Sie Ihren Mitarbeitern die Arbeit an eigenen Geräten ermöglichen, liegt der Fokus Ihrer Suche nach einer passenden MDM Lösung anders, als wenn Sie einheitliche Geräte selbst stellen möchten.

Letztendlich geht es vor allem darum, eine Lösung für Ihr Unternehmen zu finden, die zu Ihren Standards passt und dennoch die höchstmögliche Flexibilität für Ihre Mitarbeiter bietet – so erhöhen Sie neben der Sicherheit auch die Produktivität und Zufriedenheit Ihres Teams.